Die Rebsorten der Pfalz

Auf dem größten geschlossenen Weinanbaugebiet Deutschlands werden heute 45 weiße und 22 rote Rebsorten angepflanzt. Hunderte von Einzellagen und eine Fülle von Großlagen breiten sich in der Ebene zwischen Bockenheim im Norden und Schweigen im Süden aus. Die Haardt begrenzt das Gebiet nach Westen mit ihren etwa 300-500m hohen Bergen und schützt so das Anbaugebiet vor den Westwinden.

Auf fruchtbarem Lößboden aus der letzten Eiszeit gedeihen so geschützt die Reben, die den süffigen, gehaltvollen Wein der Pfalz ergeben. Hunderte von Winzern geben Ihnen ihren jeweiligen eigenen Geschmack.

Diese kleine Aufstellung listet daher nur die wichtigsten Weine auf und beschreibt ihre Besonderheiten – dem Weinliebhaber stehen darüber hinaus viele weitere Rebsorten zur Wahl.


Sorte Herkunft, Eigenheiten Anteil Pfälzer Anbaufläche
Riesling Eindeutig der König unter den Pfälzer Weinen. Zurückhaltende Säure, angenehm fruchtiger Geschmackmit Zitrusaroma 22%, seit 1995 Spitzenreiter
Dornfelder Keiner färbt so wie er – und so war die Kreuzung aus Helfensteiner und Heroldsrebe ursprünglich als Deckwein gedacht. Doch seit Anfang der 90iger Jahre präsentiert sich der samtige, gehaltvolle Rotwein als Liebling der Pfälzer Weinbauern. 14%
Müller-Thurgau oder Rivaner Kreuzung aus Riesling und Madeleine royal. Stammt ursprünglich aus der Schweiz und brilliert mit zarten Muskat- und Walnusstönen. Die leichte Säure passt gut zu Fisch. Der Wein sollte jung getrunken werden. 12%
Portugieser Ein süffig leichter Wein, der gerne auf den Pfälzer Weinfesten getrunken wird. Durch seine neutrale, milde Note sehr universell und in der gelegentlich gehaltvolleren Art bestens für Wildgerichte geeignet. 10%
Spätburgunder Ein schon Jahrhunderte „alter“ Burgunder-Wein. Er entfaltet ein reiches Fruchtaroma nach z.B. Brombeere. Zusätzlicher Fassausbau fördert bei diesem Wein die Geschmacksfinesse. Er passt hervorragend zu Braten und Wildgerichten. 7%
Kerner Kreuzung aus Blauem Trollinger und Riesling. Ein gehaltvoll-würziger Wein, der gut zu weißem Fleisch passt. 5%
Grauburgunder oder Ruländer Die lieblich ausgebaute Form des 1711 durch den Apothekers Ruland kultivierten Rebe heißt Ruländer. Die trocken ausgebaute Variante heißt dementsprechend Grauburgunder. Der gehaltvolle, edelsüße Wein eignet sich als Aperetif oder Dessertwein, aber auch zum Braten. 4%
Silvaner In seiner Bedeutung zurück gedrängter Wein, ursprünglich aus dem Kaukasus kommend. Doch es gibt noch genug Freunde des milden, zurückhaltend-neutralen Weines, der zu vielen leichten Speisen passt. 4%
Weißburgunder Ein universeller Wein zu vielen Gerichten (weißes Fleisch und Fisch). Die gute Qualität beginnt sich auch international durchzusetzen. Auch gerne als Grundwein für Sekt eingesetzt. 3,5%
Scheurebe Kreuzung aus Riesling und Silvaner. Man findet Rosenduft, Pfirsischaroma und den Geschmack schwarzer Johannisbeere im Bukett des Weines. Trocken ausgebaut zu weißem Fleisch oder als Auslese und beerenauslese, die Scheurebe betört den Gaumen. 2%
Morio-Muskat Eine originale Pfälzer Kreuzung aus den zwanziger Jahren des vergangenen Jahrhunderts. Als Schoppenwein und Begleiter kräftiger Speisen geschätzt hat er seine feste Fangemeinde. 1,5%
Gewürztraminer Ein sehr alter Wein, den bereits dir Römer kannten. Kraftvolle Würze und ein edelsüßes Bukett kennzeichnen diesen Dessertwein. Trocken ausgebaut auch passend zum Braten. 1,5%

Geschmacksangaben bei Weinen

Der Durchschnittsmensch beginnt das Weintrinken meist mit milden Weinen. Sehr oft ändert sich mit der Zeit der Geschmack und halbtrockene bzw. trockene Weine werden bevorzugt. Da im Alter das Empfinden für Süße etwas nachlässt, werden dann wieder eher milde Weine getrunken. Aber das soll Sie nicht davon abhalten, den Wein zu trinken, der Ihnen schmeckt.

Die Angabe "trocken" kennzeichnet Weine ohne schmeckbare Süße. Trockene Weine weisen einen Restzuckergehalt von 1 g bis 4 g, bei höherem Säuregehalt bis zu 9 g pro Liter auf.

Die Angabe "halbtrocken" kennzeichnet Weine mit gering wahrnehmbarer Süße. Auch der Begriff "feinherb" gerade bei halbtrockenen Weinen an der Grenze zu milden Weinen gerne verwendet. Der Restzuckergehalt liegt abhängig vom Fruchtsäuregehalt bei maximal 18 g pro Liter.

Die Angabe "lieblich", "mild" oder „süß" kennzeichnet Weine mit deutlich schmeckbarer Restsüße. Der Restzuckergehalt der lieblichen Weine liegt bei bis zu 45 g pro Liter, süße Weine weisen meist einen höheren Gehalt auf.

Weine ohne Geschmacksangabe sind in der Regel mild.

Die Geschmacksrichtungen beim Sekt

Leider haben die Angabe trocken bei Sekt und bei Wein nicht die gleichen geschmacklichen und analytischen Bedeutungen, da beim Sekt die enthaltene Kohlensäure die wahrgenommene Süße deutlich heruntersetzt. Einem trockenen Wien entspricht so ein Sekt "extra brut" oder "brut".

Der Restzuckergehalt bei Sekt beträgt:

Die Sekte mit der Geschmacksangabe "halbtrocken" besitzen 33 – 50 g/l und "mild" über 50 g/l Restsüße.